Geomagnetik : Messung von Anomalien des erdmagnetischen Feldes zur Ortung magnetisierbarer Materialien im Untergrund.

Geomagnetische Messungen erfassen Anomalien des erdmagnetischen Feldes.Die Anomalien setzen sich aus einem induzierten und einem remanenten Anteil zusammen. Die induzierte Magnetisierung wird im magnetisierbaren Material durch das äußere Magnetfeld erzeugt. Die remanente Magnetisierung ist dauerhaft und unabhängig vom Erdmagnetfeld. In der Praxis relevant sind magnetisierbare Materialien aus Eisen (Zäune, Leitungen, Fässer, Rohre, Metallschrott etc.). Magnetisierbare Mineralien sind meist Oxide (z.B. Magnetit) oder Sulfide des Eisens.

Ziel geomagnetischer Messungen ist meist die Ortung magnetisierbarer Körper im Untergrund. Für diese Ortung müssen Störsignale in den Meßdaten korrigiert werden, dies sind v.a. das Erdmagnetfeld und dessen tageszeitliche Schwankung und Störsignale durch Stromleitungen, Fahrleitungen, Zäune etc. Spezielle Meßanordnungen unterdrücken diese Störsignale, etwa die Messung des Vertikalgradienten der Totalintensität. Dadurch wird auch die Abschätzung der Tiefe eines Störkörpers verbessert.

Da die Geomagnetik ein Potentialverfahren ist sind die Meßergebnisse nicht eindeutig. So können verschiedene Störkörper identische Meßdaten verursachen. Zudem kann sich die remanente und die induzierte Magnetisierung eines Störkörpers aufheben. Dies kann bei der Ortung von Blindgängern zu ernsthaften Problemen führen. Vorteilhaft ist deshalb die Kombination der Geomagnetik mit weiteren Verfahren oder Erkenntnisssen.


Anwendungen : Geomagnetische Messungen werden u.a. eingesetzt zur

  • Geotechnik : Ortung von Tanks, Fässern, Leitungen, Kampfmitteln v.a. Blindgänger
  • Archäologie : Erkundung von Siedlungen, Fundamenten, Mauern ...